14.09.2021    1 Bild 1 Dokument

Umfrage beweist: Wissen über Herzklappenerkrankungen zu gering

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Anlässlich der europäischen Herzklappenwoche hat der gemeinnützige Verein „Meine Herzklappe“ das Wissen der Österreicherinnen und Österreicher zum Thema Herzklappenerkrankungen erhoben – mit deutlichen Ergebnissen. Fast ein Drittel (29,1 %) kennt keinerlei Symptome, die mit einer Herzklappenerkrankung einhergehen. Zusätzlich wissen über 70 Prozent der Befragten nicht, dass man eine undichte Herzklappe auch mit dem Stethoskop feststellen kann und bei knapp einem Sechstel (15 %) der Befragten wurde das Herz noch nie von einem Arzt mit dem Stethoskop kontrolliert.
Das ist besorgniserregend – denn 50 Prozent der Patienten mit unbehandelten Herzerkrankungen wie Aortenklappenstenose sterben innerhalb von zwei Jahren. Der Verein „Meine Herzklappe“ informiert unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Christian Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und am AKH Wien über die Krankheit und ihre Behandlungsmethoden.

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Anlässlich der europäischen Herzklappenwoche hat der gemeinnützige Verein „Meine Herzklappe“ das Wissen der Österreicherinnen und Österreicher zum Thema Herzklappenerkrankungen erhoben – mit deutlichen Ergebnissen. Fast ein Drittel (29,1 %) kennt keinerlei Symptome, die mit einer Herzklappenerkrankung einhergehen. Zusätzlich wissen über 70 Prozent der Befragten nicht, dass man eine undichte Herzklappe auch mit dem Stethoskop feststellen kann und bei knapp einem Sechstel (15 %) der Befragten wurde das Herz noch nie von einem Arzt mit dem Stethoskop kontrolliert.
Das ist besorgniserregend – denn 50 Prozent der Patienten mit unbehandelten Herzerkrankungen wie Aortenklappenstenose sterben innerhalb von zwei Jahren. Der Verein „Meine Herzklappe“ informiert unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Christian Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und am AKH Wien über die Krankheit und ihre Behandlungsmethoden.

Wien, 14. September 2021 – Aktuellen Zahlen zufolge ist in Österreich jeder Achte über 75 Jahre von einer Herzklappenerkrankung betroffen. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt, können irreversible Folgeschäden verhindert werden und die Betroffenen nach der Operation ein längeres Leben in besserer Qualität weiterführen. Das setzt jedoch Wissen über die Herzgesundheit voraus. Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und AKH Wien, sowie Präsident von „Meine Herzklappe“, über die Motivation zur Studie: „Wir erfahren tagtäglich, dass das Wissen über die Symptome und Behandlungsmethoden von Herzklappenerkrankungen viel zu gering ist. Wenn Patienten besser informiert werden, können unnötige Tode vermieden werden. Die Befragung bestätigt das geringe Wissen der Österreicher und Österreicherinnen zu dem Thema. Deshalb haben wir im Jahr 2019 ‚Meine Herzklappe‘ gegründet und engagieren uns seitdem intensiv in der Informations- und Aufklärungsarbeit.“

Symptome erkennen – der erste Schritt zur Herzgesundheit

Viele Symptome einer Herzklappenerkrankung gleichen normalen Beschwerden des Alterns und werden deshalb oft nicht als solche wahrgenommen. Nur wer diese erkennt, kann auch gezielt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Die meisten Befragten haben schon einmal von Herzklappenerkrankungen gehört, doch weniger als die Hälfte konnte zumindest einige Symptome korrekt zuordnen. Fast ein Drittel (29 %) der Befragten hat keine Ahnung, welche Symptome auf eine Herzklappenerkrankung hindeuten. Das muss sich dringend ändern, denn nur ein informierter Patient kann auch Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen. Rund die Hälfte weiß jedoch, dass Müdigkeit (45,4 %), abnehmende Belastbarkeit (50 %) und Kurzatmigkeit (54,6 %) zu den Symptomen zählen. Nur rund ein Drittel weiß hingegen, dass Schwindel (32,2 %), Brustschmerzen (33 %) und geschwollene Beine (27,8 %) ebenfalls Symptome darstellen. Vor allem eine Kombination von mehreren Symptomen ist ein dringendes Anzeichen, einen Arzt aufzusuchen. Denn oft führt eine unbehandelte Herzklappenerkrankung innerhalb von wenigen Jahren zum Tod.

Behandlung rettet Leben

Nicht nur in Bezug auf die Krankheiten selbst mangelt es an Bewusstsein, sondern in Folge auch bei den möglichen Behandlungsmethoden. Fast 40 Prozent der Befragten sind fälschlicherweise der Meinung, dass Herzklappenerkrankungen mit Medikamenten behandelt werden können. Medikamente können zwar die Symptome der Erkrankung lindern, jedoch kann nur ein Klappenersatz oder eine Operation die Erkrankung wirksam behandeln. Knapp ein Fünftel der Befragten (19,5 %) ist sogar der Meinung, dass eine Herzklappenerkrankung mit gesunder Ernährung und Sport behandelbar ist – auch das ist ein Irrtum: Zwar ist beides der allgemeinen Gesundheit dienlich, heilt aber keine vorhandenen Herzklappenfehler und kann diese auch nicht vermeiden.

In Österreich gibt es derzeit mehrere Behandlungsmethoden für Herzklappenfehler: Eine Operation am offenen Herzen oder einen schonenden Eingriff mittels Knopfloch-Chirurgie z. B. TAVI. Es sind die einzigen Behandlungsmethoden, die Folgeschäden bzw. langfristig einen Tod durch eine Herzklappenerkrankung verhindern können.

Herz-Stethoskop-Untersuchungen sind überlebenswichtig

Schwindel, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Erschöpfung können Anzeichen von Herzklappenerkrankungen sein. Patienten über 65 Jahre, die eine oder mehrere dieser Symptome haben, sollten bei ihrem Arzt eine regelmäßige Herz-Stethoskop-Untersuchung einfordern. Das ist der einfachste Weg, um eine undichte Herzklappe frühzeitig zu erkennen. Leider ist mehr als zwei Drittel (71,1 %) der Befragten nicht bewusst, dass eine Herzklappenerkrankung ganz einfach mit dem Stethoskop erkannt werden kann. Nur etwa ein Achtel hat bereits aktiv einen Stethoskop-Check vom behandelnden Arzt gefordert – ganze 88,4 Prozent haben noch nie darum gebeten.

Christian Hengstenberg, Präsident von „Meine Herzklappe“, sieht Aufholbedarf: „Nur wer informiert ist, kann das Beste für seinen Körper erreichen und sein Leben somit verlängern. Wissen, Vorbeugen und Heilen in dieser Reihenfolge sind die Eckpfeiler einer gesunden Gesellschaft. Die Umfrage zeigt deutlich, dass der Verein ‚Meine Herzklappe‘ eine wichtige Aufgabe übernommen hat und eine Informationslücke in der Gesellschaft füllt. Patienten können aktiv einen Stethoskop-Check Ihres Herzens fordern – auch abseits der jährlichen Gesundenuntersuchung. Auch ein Hausarzt kann mit dem Stethoskop eine undichte Herzklappe erkennen!“


Umfrage zum Thema „Herzklappenerkrankung 2021“: Online-Umfrage mit 1.003 TeilnehmerInnen. Durchgeführt in Österreich im Zeitraum August/September 2021 von „Meine Herzklappe“.



Über Meine Herzklappe:
Meine Herzklappe wurde 2019 von den beiden Ärzten Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung Kardiologie an der Universitätsklink Wien und am AKH Wien, und Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger (†), Präsident des österreichischen Herzfonds, gegründet. Das Präsidium setzt sich derzeit aus Univ.-Prof. Dr. Hengstenberg und Univ.-Prof. Dr. Raphael Rosenhek, Leiter der Ambulanz für erworbene Herzklappenfehler am AKH Wien, zusammen. Der Verein widmet sich der Aufklärungs- und Informationsarbeit zum Thema Herzklappenerkrankungen und deren Behandlungsmethoden. In Österreich ist jährlich eine Vielzahl an Todesfällen auf Herzklappenfehler zurückzuführen, die durch eine Behandlung vermieden werden könnten.

Mehr Informationen finden Sie auf www.meineherzklappe.at.
 

Rückfragenhinweis:
Mag. Barbara Brunsteiner
The Skills Group
E: brunsteiner@skills.at
T: 01 505 2625 30

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