05.02.2004    1 Bild

Raus aus der Schweigespirale, rein in die Meinungsarena

© The Skills Group / Sebastian Philipp

Karin Wiesinger ist Partnerin der Wiener PR-Agentur Skills mit Schwerpunkten auf Krisen- und Infrastrukturkommunikation

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Wer sich in Krisensituationen in Schweigen hüllt, überlässt anderen die Informationshoheit. Wie es anders geht, zeigt uns in der aktuellen Coronakrise etwa die österreichische Regierung: aktiv Stellung beziehen und die eigene Position erklären, bevor andere ein relevantes Thema besetzt haben. Besondere Relevanz hat das oft im Infrastruktur-Bereich, wie Skills aus Erfahrung weiß.

Schon in unserem letzten Newsletter haben wir festgestellt, dass eine kommunikative Schockstarre in Krisensituationen nicht ratsam ist.
Eine Branche, in der sich diese Feststellung immer wieder und besonders bewahrheitet, ist die Infrastrukturbranche. Hier sieht man sich immer wieder mit Shitstorms und Alarmismus konfrontiert: Bürgerinitiativen demonstrieren gegen ein neues Bauprojekt, das angeblich das Stadtbild verschandelt. Umweltschützer protestieren gegen geplante Windkraftanlagen, denn die schaden vermeintlich der Natur und bringen sowieso nichts. Anrainer stemmen sich gegen eine Straßenverlegung, weil sie nicht nur Lärm und Feinstaub, sondern auch mehr Verkehrsaufkommen bedeutet.
Gerade in diesem Bereich gilt: Wer nicht reagiert, wer seine Argumente nicht geltend macht und den Kritikern Fakten entgegenhält, kann massiven Schaden davontragen. Denn Krisen und Konflikte können Infrastrukturprojekte jahrelang verzögern und somit ernste wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Mit Mut gegen die Schweigespirale

Doch auch generell gilt in Krisensituationen wie der aktuellen: In der Arena der öffentlichen Meinung hat man schon verloren, wenn man sich erst gar nicht hineintraut. Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort kann über die Zukunft eines Projekts entscheiden. Wer seine Informationen zurückhält, räumt das Feld für die Gegner, die das Meinungsklima ungehindert verschärfen können. Dann wird man auch nur noch schwer Unterstützer für sein Projekt finden oder unabhängige Stimmen, welche die Diskussion versachlichen. Die sogenannte Schweigespirale ist in Kraft.

Selbst aktiv werden

Diesem Mechanismus kann man nur dann effizient entgegensteuern, wenn man selbst in der öffentlichen Meinungsarena aktiv wird:

Schritt 1: Zuhören. Sich selbst ein Bild über vorhandene Anliegen und Interessen der unterschiedlichen Mitspieler machen.
Schritt 2: Erklären. Erst wenn Ziel und Nutzen in Wort & Bild aufbereitet sind, selbst aktiv werden.
Schritt 3: In einen Dialog treten. Den eigenen Standpunkt kann man nur im Gespräch mit jemandem klarlegen. Es braucht daher Gespräche auf Augenhöhe mit den jeweiligen Zielgruppen, um sich Gehör zu verschaffen.


Karin Wiesinger ist Partnerin der Wiener PR-Agentur Skills mit Schwerpunkten auf Krisen- und Infrastrukturkommunikation.

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