25.05.2021    1 Bild

Gutmann Kompakt Mai

Höheres Impftempo beschleunigt den Blick auf die Zeit nach der Pandemie
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Impfungen und weitere Lockerungen rücken in greifbare Nähe

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Impfungen und weitere Lockerungen rücken in greifbare Nähe
Endlich nimmt das Tempo der Impfungen in der Eurozone zu. Eine sehr positive Entwicklung, die mit (geplanten) Öffnungen einhergeht. Für einen unbeschwerten Sommerurlaub dürfte somit „nur“ noch ein „Grüner Pass“ vorzuweisen sein. Uneingeschränkt reisen wird damit wohl noch nicht möglich sein, aber zumindest die Nachbargrenzen werden wieder öffnen.

Eine gute Entwicklung, besonders für jene Staaten, die überproportional vom Tourismus leben – zum Beispiel Spanien, Italien oder Kroatien. Es überrascht daher nicht, dass die Konjunkturvorlaufindikatoren für den Dienstleistungsbereich ansteigen und erstmals seit vergangenem Sommer wieder auf Wachstum in diesem Segment der Wirtschaft hinweisen. Prominentestes Beispiel dafür ist der Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen, der im April auf 50,3 Punkte angestiegen ist. In der Industrie herrscht ohnehin bereits seit Monaten beste Stimmung, hier merkt man allerdings auch schon Probleme im Bereich der Zulieferungen und auch die Produktionspreise steigen deutlich an.

Das kann ein Hinweis auf steigende Konsumentenpreise sein. Ob das geschieht, hängt vielfach davon ab, in welchem Ausmaß die Betriebe die entstandenen höheren Einkaufspreise an die Endkonsumenten weiterreichen sowie von ihrem wirtschaftlichen Umfeld. Dieses ist, gerade was die Dienstleiter betrifft, noch etwas ungewiss. Zwar deuten verschiedene Indikatoren auf Wachstum in den kommenden Monaten hin, andere Zahlen aber sind nicht so eindeutig zu interpretieren. Die Arbeitslosenrate liegt in der Eurozone bei einem relativ guten Wert von 8,3 Prozent, gibt jedoch keinen Hinweis auf die vielen Menschen, die gerade in alternativen Arbeitsmodellen untergebracht sind – etwa in Kurzarbeit.

Wir gehen davon aus, dass wir zur Jahresmitte aus dem wirtschaftlichen Stillstand (teilweise sogar Rezession) heraus und zurück ins Wachstum kommen. Die zweite Jahreshälfte wird uns nicht nur mehr Freiheiten, sondern auch ein besseres wirtschaftliches Umfeld bieten.

Die rasche Erholung der Volksrepublik flacht etwas ab
Chinas Weg aus der Krise ist nach wie vor beeindruckend. Dennoch lassen sich allmählich erste Spuren einer Verlangsamung der Dynamik ausmachen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres betrug der Zuwachs der realen Wirtschaftsleistung im Jahresvergleich 18,3 Prozent. Ein beeindruckender Wert trotz des geringen Vorjahresniveaus. Der Vergleich mit dem vierten Quartal 2020 fiel deutlich bescheidener aus, er betrug „nur“ noch 0,6 Prozent.

Die Volksrepublik ist natürlich weiterhin auf einem guten Weg, versucht aber offenbar einer Überhitzung der Wirtschaft vorzubeugen und nimmt vorzeitig etwas Tempo heraus. Gerade das Thema der zu hohen Verschuldung bei Unternehmen hat vereinzelt bereits zu Problemen geführt. Würde man nun die Wirtschaft zu lange mit hohem Tempo laufen lassen, bestünde die Gefahr, dass restriktive geldpolitische Schritte – etwa Zinsanhebungen – nötig wären. Das würde den ohnehin schwach mit Kapital ausgestatteten Unternehmen weiteren Schaden zufügen und eventuell eine Welle von Firmenpleiten und eine höhere Arbeitslosigkeit auslösen. Zweifellos kein Wunschszenario, weshalb man offenbar bereits jetzt die Zügel ein wenig anzieht und die gute wirtschaftliche Dynamik nutzt, um an den Problemen zu arbeiten.

Wir blicken dennoch nicht mit Skepsis in Richtung China, auch wenn davon auszugehen ist, dass sich nach dem raschen Einbruch und einer tollen Erholung nun langsam eine Phase der Normalisierung auf gutem Niveau etabliert.

Die Dynamik des neuen US-Präsidenten überträgt sich offenbar auf die Wirtschaft
Joe Biden war in seinen ersten 100 Tagen im Amt keineswegs untätig. Von einem engagierten Impfplan, über die Waffengesetze, Außenpolitik und Immigration bis hin zu weiteren Hilfspaketen und dem Klimawandel – es gab kaum ein heißes Eisen, welches der neue Präsident in seiner bislang noch kurzen Amtszeit nicht angefasst hätte. An manchen Dingen wird man ihn erst in Zukunft messen können. Soweit es aber die Impfungen betrifft, kann man bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte attestieren.

100 Millionen Impfungen sollten es in den ersten 100 Tagen sein, tatsächlich sind es 230 Millionen geworden. Knapp 30 Prozent der Bevölkerung sind bereits komplett immunisiert. Insofern ist es nicht überraschend, dass bereits Öffnungen durchgeführt werden (können) und die Konsumenten dieses Angebot auch annehmen. Die Konsumentenstimmung stieg im April sprunghaft an, die Unternehmen im Dienstleistungsbereich sind ebenso optimistisch.

Das überträgt sich bereits auch auf den Arbeitsmarkt. Immer mehr Menschen geben an, dass reichlich Jobs vorhanden sind und immer weniger verweisen auf Schwierigkeiten, einen zu finden. Das hat natürlich eine wichtige Implikation für die Gesamtwirtschaft. Mehr Jobs bedeuten mehr Beschäftigung und damit mehr Einkommen, eine Voraussetzung für steigende Ausgaben. Allerdings muss man die Entwicklung am Arbeitsmarkt auch vorsichtig sehen. Insgesamt sind noch knapp zehn Millionen Menschen weniger in Beschäftigung als vor Beginn der Krise, obwohl sich die Lücke (glücklicherweise) recht rasch schließt. Je näher die Vollbeschäftigung rückt, desto eher sind auch höhere Löhne und damit in weiterer Folge höhere Preise ein Thema. Noch sind wir nicht soweit, wir werden diese Entwicklung in den kommenden Monaten aber genau beobachten.

Kurzfristig müssen wir uns aber auf höhere Teuerungsraten einstellen, primär aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und noch nicht als Hinweis auf eine Inflation auf breiter Basis. Die US-Notenbank blickt entsprechend gelassen den kommenden Monaten entgegen. Geldpolitische Änderungen sind nicht zu erwarten, die Zinsschraube sitzt weiterhin festgezogen in gewohnter Position. Das nächste Thema, wird wohl der Art und dem Umfang der Anleihekäufe gewidmet sein. Hier erwarten wir uns Hinweise seitens der Notenbanker in den kommenden Wochen.


Gewichtung der Anlageklassen

Die Gewinnsaison beginnt
Im April kletterten weltweit die Aktienmärkte weiter nach oben. Aus Sicht eines Euro-Anlegers fielen die Gewinne aber nicht in selber Höhe an: Ein schwacher US-Dollar knabberte einen Teil des positiven Ergebnisses weg.

Ein Blick unter die Motorhaube der Aktienmärkte zeigt, dass Technologieaktien die im März begonnene Aufholjagd fortsetzten, während Dividendenaktien auf der Stelle traten. Innerhalb der Regionen waren die USA und Europa relativ stark, während Japan in der Performance etwas zurückfiel.

Comeback der Technologie
Im April starteten die ersten Unternehmen in den USA mit den Berichten für das erste Quartal. Positiv hervor stachen die Tech-Giganten wie Alphabet (Google), Apple und Microsoft. Sie konnten die Wachstumserwartungen in Bezug auf Umsatz und Gewinn deutlich übertreffen.

In diesem Umfeld halten wir eine leichte Übergewichtung der Aktienquote für weiterhin angemessen. In einigen Bereichen sind die Bewertungen bereits am oberen Ende ihrer historischen Bandbreite, doch wir finden weiterhin ausgezeichnete Geschäftsmodelle zu fairen Preisen vor.

Weiterhin tiefe Zinsen
Ein wichtiger Faktor für den fairen Wert zukünftiger Cashflows ist das allgemeine Zinsniveau. Die Europäische Zentralbank (EZB) bestätigte ihre ultra-expansive Geldpolitik, ein Indiz für Negativzinsen über eine längere Periode.

Wichtig für Anleger ist die Entwicklung der langfristigen Anleiherenditen – vor allem in den USA. Der Anstieg der 10-jährigen US-Zinsen seit letztem Sommer war rasant, trotz des Starts von einem niedrigen Niveau. Im April setzte sich die Aufwärtsbewegung zumindest nicht fort.

Über den gesamten Anteil von festverzinslichen Wertpapieren ist die Restlaufzeit ein gutes Jahr kürzer als der Markt (gemessen über einen Vergleichsindex). Sollten die langen Zinsen in den USA weiter steigen, würden wir das für Investitionen in längere Laufzeiten im Bereich US-Dollar nützen und so höhere Renditen ins Portfolio holen.

Innerhalb des Anleihesegments haben sich die Risikoaufschläge von High-Yield-Anleihen weiter reduziert. Das hat sich positiv auf die im Februar aufgenommene Beimischung dieses Segments ausgewirkt.
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Die 1922 gegründete Privatbank Gutmann ist auf Vermögensverwaltung und unabhängige Anlageberatung spezialisiert und Marktführer in Österreich. Die Mehrheit der Bank ist im Besitz der Familie Kahane. Zum Kreis der Eigentümer gehören auch leitende Mitarbeiter, die als Partner an der Bank beteiligt sind. Derzeit verwaltet Gutmann ein Kunden­vermögen von 24,7 Mrd. EUR (Stand per 30.09.2022). Das uns anvertraute Vermögen hat sich seit 2008 mehr als verdoppelt. Zu den Kunden zählen in- und ausländische Unternehmer sowie Unternehmerfamilien, Stiftungen, vermögende Privatkunden und institutionelle Investoren. Das Traditionshaus wurde mehrfach als führende Privatbank in Österreich, im deutschen Sprachraum und in den CEE-Ländern ausgezeichnet.

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