Gutmann Investment Mail – Juli 2017 Veränderte Konsumgewohnheiten und ihre Auswirkungen auf den Markt Immer mehr Konsumenten möchten sich gesünder ernähren. Dieses Bestreben schlägt sich in verschiedenen Entwicklungen nieder. Eine davon ist, dass immer mehr Menschen frische Lebensmittel gegenüber Fertiggerichten bevorzugen. Vom Trend zu Biolebensmitteln und dem Wunsch nach Reduzierung des Zuckerkonsums sind viele Unternehmen im Konsumgüterbereich in irgendeiner Art und Weise betroffen. Attraktives Marktwachstum Der Markt für Biolebensmittel verzeichnet in den USA ein kräftiges Wachstum. Alleine 2015 konnte das Segment um mehr als 10 Prozent auf USD 39,8 Mrd. zulegen. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Zeitraum von 2005 bis 2016 liegt sogar bei 11,3 Prozent. Dennoch betrug der Anteil von Biolebensmitteln 2016 erst 5,3 Prozent des gesamten Lebensmittelmarkts der USA. Abb. 1: Marktwachstum Biolebensmittel in den USA Quelle: Organic Trade Association/Statista Bedenkt man den geringen Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt, so wird es auch in Zukunft Potenzial für hohe Wachstumsraten geben. Schwierige Entwicklung auf Einzelaktienebene Für Investoren ist es nicht einfach, auf diese Entwicklungen zu reagieren. Die großkapitalisierten Konsumgüterunternehmen sind derzeit nur geringfügig im Bereich Biolebensmittel engagiert. Viele Konzerne haben auch einen hohen Anteil von verarbeiteten Lebensmitteln in den Produktportfolios. Daher eignen sich diese Unternehmen nicht, um in diesen Trend hin zu gesunden Lebensmitteln zu investieren. Der Trend zu gesünderer Ernährung schlägt sich bei einigen Unternehmen mittlerweile in geringen Wachstumsraten nieder. Diese Entwicklung macht zum Beispiel auch Coca Cola zu schaffen. Das Unternehmen hat zwar eine lange Historie von Dividendenanstiegen und kann als Dividend Aristrocrat angesehen werden. Jedoch hat es Mühe in den entwickelten Märkten zu wachsen, da die Konsumenten ihren Zuckerkonsum reduzieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich Anleger blindlings auf alle Aktien stürzen sollen, die groß im Geschäft mit Biolebensmitteln tätig sind. Auch hier können Investments problematisch sein. Als prominentes Beispiel kann hier die Bio-Supermarktkette Whole Foods genannt werden, die teure (Bio-)Produkte in ansprechenden Läden vertreibt. Das Unternehmen konnte bis vor einiger Zeit deutlich schneller als der Gesamtmarkt wachsen. Da allerdings der Wettbewerb intensiver wurde und auch günstigere Ketten ihr Bio-Sortiment erweitert haben, hatte das Unternehmen in jüngster Vergangenheit mit einer Verlangsamung des Wachstums zu kämpfen und die Aktie hat sich im Vergleich zum breiten Markt deutlich schlechter entwickelt. Vor kurzem hat Amazon für Whole Foods einen Kaufpreis von 13,7 Milliarden Dollar kommuniziert. Amazon ist aus strategischen Gründen sogar bereit, für das Unternehmen eine deutliche Prämie zu bezahlen. Auch börsennotierte Hersteller von Biolebensmitteln haben nicht immer eine positive Kursentwicklung aufzuweisen. Als Beispiel dient hier Hain Celestial, ein führender Anbieter von Bio- und Naturprodukten, dessen Aktienkurs aufgrund von Mutmaßungen über Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung stark unter Druck geraten ist. Investmentkonsequenzen Der oben genannte Trend wird natürlich auch in der von uns gemanagten Dividendenstrategie berücksichtigt. Wir setzen einen gewichtigen Teil unserer Allokation im Basiskonsumgüter-Bereich über Unternehmen mit Fokus auf Home und Personal Care um (Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Produkten zur Körperpflege), da diese nicht von den zuvor angeführten Trends negativ betroffen sind. Bei den Lebensmittel-Unternehmen versuchen wir, in jene zu investieren, deren Produktportfolios nur wenig unter den geänderten Konsumgewohnheiten leiden. Die größten Lebensmittelhersteller in der Dividendenstrategie sind Nestle und Unilever. Nestle hat industriell verarbeitete Lebensmittel in seinem Produktportfolio (z. B. Maggi, Wagner Pizza), jedoch sind seine wichtigsten Wachstumstreiber Kaffee und Heimtiernahrung. Dies sind zwei Kategorien, die von den veränderten Konsumtrends nicht negativ betroffen sind. Im Gegenteil, Konsumenten in Nordamerika und Westeuropa geben gerne Geld für ihre Haustiere aus, weshalb das Geschäft mit Heimtiernahrung recht stabil wächst. Das Portfolio des Unilever-Konzerns ist eine Mischung aus Lebensmitteln und Home & Personal Care-Produkten. Die wichtigsten Treiber für die Aktie sind das hohe Emerging Markets Exposure und die ambitionierten Ziele für eine operative Marge in Höhe von 20 Prozent im Jahr 2020. Zuletzt haben wir den spanischen Lebensmittelhersteller Ebro Foods in die Dividendenstrategie aufgenommen. Als Hersteller von Basislebensmitteln wie Pasta und Reis ist das Unternehmen ebenfalls nicht von den oben genannten Trends negativ beeinflusst. Autor: Klaus Kumper, MSc., Gutmann Kapitalanlageaktiengesellschaft Foto: Bank Gutmann Rückfragen Mag. Friedrich Strasser Mitglied des Vorstandes und Partner Bank Gutmann Aktiengesellschaft Tel.: +43-1-502 20-216, friedrich.strasser@gutmann.at http://www.gutmann.at Mag. Jörg Wollmann, The Skills Group Tel.: +43-664-8860 5860, wollmann@skills.at http://www.skills.at Dies ist eine Werbemitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten ist Marktrisiken unterworfen. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert. Für deren Richtigkeit und Vollständigkeit sowie für das Eintreten von Prognosen wird jedoch keine Gewähr übernommen und jede Haftung ausgeschlossen. 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