7. internationale American Express CFO-Studie: Europäische Finanzmanager rechnen mit Aufschwung Der Optimismus bei Europas Finanzverantwortlichen ist zurück: Mehr als zwei Drittel der CFOs glauben an einen Aufschwung in den nächsten zwölf Monaten. Damit nähern sich europäische Wirtschaftskapitäne nach einem „Zwischentief“ im Vorjahr (48%) heuer wieder dem internationalen Durchschnitt (78%) an. Das spiegelt sich auch in der Investitionsbereitschaft wider: Weltweit wollen 73 Prozent der CFOs mehr Geld für Wachstum in die Hand nehmen, fast ein Fünftel will „aggressiv“ investieren. Das zeigt eine weltweite Umfrage unter Chief Financial Officers (CFOs) und anderen hochrangigen Führungskräften aus dem Finanzbereich im Auftrag von American Express. Bereits zum siebten Mal präsentiert American Express seine jährlich von CFO Research Services durchgeführte Studie. 507 Finanzverantwortliche von Unternehmen mit mindestens 500 Millionen US-Dollar Umsatz aus unterschiedlichen Branchen in Asien, Australien, Europa, Kanada, Lateinamerika und den USA standen dafür Rede und Antwort zu ihren Einschätzungen der wirtschaftlichen Zukunft sowie ihren eigenen Plänen. Europäische CFOs: Der Optimismus ist zurück Finanzverantwortliche in Europa glauben wieder an wirtschaftlichen Aufschwung: War im vergangenen Jahr nicht einmal die Hälfte von einer positiven Entwicklung überzeugt, sind es heuer immerhin 68 Prozent – damit nähern sich europäische CFOs wieder an den internationalen Durchschnitt (78%) an. "Nach Jahren der wirtschaftlichen Unsicherheit und Schuldenkrise haben europäische Unternehmen offenbar das Gefühl, die wirtschaftliche Wende geschafft zu haben und schließen sich den optimistischen Erwartungen von Finanzverantwortlichen in anderen Regionen an", so Anita Pruckner, Geschäftsführerin von American Express Österreich. "Weltweit beobachten wir eine eindeutige Erholungsphase, die Konjunkturaussichten haben sich durchgehend verbessert. Dementsprechend wollen CFOs in den nächsten zwölf Monaten wieder mehr in Wachstum investieren." Europäische Wirtschaftskapitäne kritisch bei eigener Performance Während CFOs in Europa also optimistischer in die Zukunft blicken, fällt ihr Jahresrückblick deutlich zurückhaltender aus: Nur 44 Prozent bewerten die wirtschaftliche Performance ihres Unternehmens im letzten Jahr als „exzellent“ oder „sehr gut“. Im internationalen Vergleich sind sie damit besonders kritisch: Weltweit sind nämlich durchschnittlich 55 Prozent zufrieden mit ihrer Performance. Besonders positiv fällt das Resümee bei CFOs in Lateinamerika (64%) und Asien bzw. Australien (59%) aus. CFOs öffnen Geldkoffer für Wachstum Die optimistischen Prognosen spiegeln sich auch bei den Investitionsplanungen wider: So wollen 73 Prozent der Finanzverantwortlichen mehr Geld für Wachstum in die Hand nehmen. Fast ein Fünftel setzt auf eine „aggressive“ Investitionsstrategie. 42 Prozent planen sogar, ihre Investitionen um mehr als zehn Prozent zu steigern. Am stärksten investieren wollen CFOs aus Asien und – mit Abstrichen – Lateinamerika. Mehr ausgegeben wird vor allem für die (Weiter-) Entwicklung von Produkten und Services (35%), die Verbesserung der Produktionseffektivität (33%) und den Ausbau von Produktionskapazitäten (29%). Bei den einzelnen Unternehmensbereichen wird in den nächsten zwölf Monaten mehr Geld in die IT-Infrastruktur (38%), Personal (35%) und Hardware (34%) fließen. Anstieg bei Geschäftsreiseausgaben Ebenfalls mehr Bewegung erwarten die CFOs bei Investitionen in Geschäftsreisen: 58 Prozent rechnen damit, in den kommenden zwölf Monaten mehr dafür zu investieren. Nur 16 Prozent wollen die Beträge für Geschäftsreisen senken. Um die Budgets bestmöglich zu nutzen, investieren CFOs vor allem in Reiseaktivitäten, die ein Umsatzwachstum versprechen: An der Spitze liegen in allen Regionen Meetings mit bestehenden oder zukünftigen Kunden und Reisen zu Konferenzen oder anderen (Fach-) Veranstaltungen. Anita Pruckner: "Den Trend zu höheren Reiseausgaben sehen wir auch bei unseren Corporate Card Kunden. Dabei investieren Unternehmen sehr selektiv: Geld für Geschäftsreisen nehmen sie vor allem dann in die Hand, wenn sie sich einen positiven Return on Investment erwarten. Persönliche Treffen sind und bleiben der Trumpf im Aufbau von Geschäftsbeziehungen." CFOs: Entscheidender Einfluss auf Unternehmensstrategie Weltweit sehen Finanzverantwortliche ihre eigene Funktion im Unternehmen durch den Fokus auf Wachstum gestärkt: Vier Fünftel bezeichnen sich als entscheidenden oder zumindest wichtigen Einflussfaktor auf strategische und operative Unternehmensentscheidungen. Wie die Ergebnisse zeigen, unterschätzen sie damit ihre Bedeutung sogar: Für 35 Prozent der CEOs sind die Inputs der Finanzverantwortlichen der entscheidende Faktor (CFOs: 29%), 57 Prozent bezeichnen diese zumindest als wichtigen Einfluss (CFOs: 48%). Über die Studie Für die von CFO Research Services im Auftrag von American Express entwickelte Studie wurden 507 Finanzverantwortliche von Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Asien, Australien, Europa, Kanada, Mexiko und den USA nach ihren Investitionsvorhaben für die kommenden zwölf Monate befragt. Der Fokus lag auf den größten Finanzstandorten der Welt, der Status quo in Österreich wurde bei dieser Ausgabe nicht gesondert erhoben. Die Umsätze der befragten Unternehmen belaufen sich auf 500 Millionen US-Dollar und mehr. Die Befragung, die zum siebten Mal in Folge durchgeführt wurde, erfolgte im März 2014. Über CFO Research CFO Research ist der Marktforschungs-Geschäftsbereich der CFO Publishing Corp., Herausgeber der CFO Magazine in Asien, Europa und den USA. Die CFO Publishing Corp. gehört zur Economist-Gruppe.