Jahresbericht 2015: Internet Ombudsmann bearbeitete über 5.000 Fälle Im Jahr 2015 gingen beim Internet Ombudsmann (www.ombudsmann.at) über 5.000 Anfragen ein. Vertragsprobleme, vermeintliche „Gratis“-Angebote und Lieferprobleme sind dabei die häufigsten Beschwerdekategorien. Doch nicht nur die Schlichtung und Beratung durch den Internet Ombudsmann erfreute sich 2015 großer Beliebtheit, auch die Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at) etablierte sich weiter als wichtigste Informationsplattform zum Thema Internetbetrug in Österreich. Das Einkaufen im Internet erfreut sich bei den Österreicherinnen und Österreichern nach wie vor steigender Beliebtheit. Klassische Online-Warenkäufe gehen dabei in der Regel ohne Probleme über die Bühne. Dennoch wurden im vergangenen Jahr 5.428 Fälle vom Team des Internet Ombudsmann (www.ombudsmann.at) bearbeitet.   Bilanz 2015: Streitfälle im Wert von 820.000 Euro zugunsten der Konsumenten bearbeitet Rund 86 Prozent der insgesamt 5.428 Fälle, die 2015 beim Internet Ombudsmann gemeldet wurden, wurden erfolgreich bearbeitet. Insgesamt ersparten sich Konsumentinnen und Konsumenten dadurch im Jahr 2015 Kosten bzw. Schäden in der Höhe von rund 820.000 Euro. Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Fall lag bei 224 Euro. „Erfreulicherweise geht das Umsatzwachstum beim Online-Shopping nicht mit dem Wachstum der Beschwerden beim Internet Ombudsmann einher. Dennoch ist es wichtig, Konsumentinnen und Konsumenten mit einem niederschwelligen Angebot zur Schlichtung im Problemfall zu unterstützen“, so Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet Ombudsmann. Top Beschwerdegründe 2015: Vertragsprobleme, vermeintliche "Gratis"-Angebote und Lieferprobleme Mit 48,2 Prozent waren Vertragsstreitigkeiten die häufigsten Beschwerdegründe im Jahr 2015. Dazu zählen vor allem ungewollte automatische Vertragsverlängerungen, Probleme beim Rücktrittsrecht oder Unklarheiten über das Zustandekommen eines Vertrags. Dabei sind vor allem Dienstleistungen wie Partnerbörsen, Reisebuchungen, E-Mail-Services oder Erotik-Abos betroffen. Auf Platz zwei befinden sich die vermeintlichen „Gratis“-Angebote mit 12 Prozent. Dies betrifft insbesondere Rechnungen und Mahnungen nach der Registrierung bei vermeintlich kostenlosen Online-Diensten (z. B. Kochrezepte, Routenplaner oder Restposten-Verkauf). Für das Jahr 2016 wird ein weiterer Anstieg an Beschwerden durch Abo-Fallen prognostiziert. Im ersten Quartal 2016 lag der Anteil schon über 40 Prozent. Die meisten Beschwerden verursachen aktuell habibi.de, profi-kochrezepte.de und maps-24.info. Vor einer Registrierung auf diesen Seiten wird deshalb dringend gewarnt. Betroffenen wird geraten, auf Zahlungsforderungen nicht einzugehen und auf www.ombudsmann.at eine Beschwerde aufzugeben. Auf Platz drei der Beschwerdestatistik 2015 liegen Lieferprobleme (8,2 %). Auf Platz vier folgt mit Datenschutz bzw. der Verletzung von Persönlichkeitsrechten (8,1 %) bereits ein Themenbereich, der über Online-Shopping hinausgeht. Urheberrechtsverletzungen meist mit hohen Kosten verbunden Auch wenn Abmahnungen bzw. Streitigkeiten betreffend der Veröffentlichung von Bildern, Texten oder Landkarten im Internet nur 3 Prozent ausmachten, sind diese Fälle für User oft mit überraschend hohen Kosten verbunden: Immer noch erreichen zahlreiche Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen von vorwiegend deutschen Rechtsanwälten. Auch wenn diese Urheberrechtsverletzungen meist tatsächlich stattgefunden haben und somit unstrittig sind, werden oft deutlich überhöhte Forderungen gestellt. In einem exemplarischen Fall wurde die Zahlung von rund 2.500 Euro wegen der unberechtigten Nutzung eines Fotos bei einer privaten Verkaufsanzeige im Internet gefordert. Nach Durchsicht der Unterlagen und Unterstützung durch den Internet Ombudsmann zeigte sich allerdings, dass nur 400 Euro berechtigt und zu bezahlen waren. Internet Ombudsmann als staatlich anerkannte Schlichtungsstelle Seit 9. Jänner 2016 erbringt der Internet Ombudsmann einen Teil seiner Schlichtungstätigkeit als staatlich anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle nach dem Alternative-Streitbeilegung-Gesetz (AStG). In dieser neuen Rolle kann der Internet Ombudsmann als österreichischer Pionier der außergerichtlichen Streitschlichtung im Internet auf 16 Jahre Erfahrung und mehr als 71.000 bearbeitete Fälle zurückblicken. Weitere Infos dazu unter: www.ombudsmann.at/astg Watchlist Internet gegen Internetbetrug immer beliebter Fast ein Drittel der eingegangenen Beschwerden beim Internet Ombudsmann im Jahr 2015 hatten mit Betrug oder betrugsähnlichen Angeboten im Netz zu tun. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit von Prävention. Denn bei Betrug gibt es zumeist keine Möglichkeit mehr zu seinem Geld zu kommen, sobald man einmal in die Falle getappt ist. Daher informiert der Internet Ombudsmann auf www.watchlist-internet.at zu aktuellen Betrugsfällen und Online-Fallen. 2015 verzeichnete die Watchlist Internet mehr als 820.000 Besucherinnen und Besucher. Bis Ende 2015 wurden insgesamt 606 redaktionelle Warnmeldungen veröffentlicht. Die wichtigsten Themen der Watchlist Internet im vergangenen Jahr waren gefälschte Rechnungen mit Schadsoftware, Fake-Shops, Abo-Fallen und Markenfälschungen. Seit 2015 informiert die Watchlist Internet auch mit Erklärvideos über gängige Online-Fallen: www.watchlist-internet.at/video  Alois Stöger, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz unterstützt auch 2016 die Angebote des Internet Ombudsmann: „Der Internet Ombudsmann und die Watchlist Internet leisten mittlerweile ein unverzichtbares Service für Österreichs Online-Konsumentinnen und Konsumenten. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Kombination aus Schlichtung, Beantwortung von Anfragen und Präventionsarbeit ein Erfolgsmodell für Konsumentenschutz im Internet darstellt.“ Download des Internet Ombudsmann Jahresberichts 2015 unter: www.ombudsmann.at  Antworten auf häufige Konsumenten-Fragen unter: www.ombudsmann.at/faq  Aktuelle Informationen vom Internet Ombudsmann finden Sie auf Twitter (https://twitter.com/#!/ombudsmann_at) sowie Facebook (www.facebook.com/internetombudsmann).