Gutmann CIO-Update Juni Mit kühlem Kopf durch bewegte Börsenzeiten Im Mai trafen wir eine wichtige Entscheidung in der Gutmann Vermögensverwaltung: Mit Ausnahme von Japan haben wir uns von unseren Positionen in der Region Asien innerhalb der Aktienstrategie der fundamentalen Vermögensverwaltung getrennt und die Erlöse in die Gutmann Aktienstrategie und Dividendenstrategie investiert. Gerade die Invasion Russlands in der Ukraine hat Investorinnen und Investoren einmal mehr daran erinnert, dass Renditen niemals auf totalitären Böden wachsen. Rechtssicherheit und Schutz des Eigentums sind unabdingbare Voraussetzungen für erfolgreiche Investitionen. Vor diesem Hintergrund stand China bei Gutmann auf dem Prüfstand. Es war ausschließlich Teil der Asienstrategie und wurde über aktive Fonds und passive Index-ETFs (Exchange-Traded-Funds) abgebildet. Fazit: Die aktuellen globalen Entwicklungen haben uns in der Erkenntnis bestärkt, die Kontrolle über die investierten Titel selbst zu behalten. Ein regionaler Fokus bleibt – die Allokation in Japan. Hier investiert ein externes Team in eine Gutmann Fondshülle. Wir haben Zugriff auf jeden einzelnen Titel und stehen in engem Informationsaustausch bis auf die Titelebene. Generell waren April und Mai von kontinuierlichen Preisrückgängen an den Börsen geprägt. Einer der weltweit ältesten Aktienindizes – der amerikanische Dow Jones Industrial Average – gab acht Wochen in Folge nach. So eine lange Verlustserie gab es bis jetzt nur einmal seit Indexbeginn im Jahr 1900. Trotzdem haben wir uns in der Vermögensverwaltung gegen eine weitere Reduktion von der aktuell neutralen auf eine untergewichtete Aktienposition entschieden. Der Grund dafür ist die bereits seit Wochen sehr negative Anlegerstimmung. Diese sprach für eine steigende Wahrscheinlichkeit von kräftigen Gegenbewegungen, die auch tatsächlich Ende Mai einsetzte. Aus unserer Sicht war es noch zu früh, angesichts der negativen Stimmung die Aktienquote anzuheben. Ein länger anhaltender Bärenmarkt war und ist noch nicht auszuschließen. In Europa wie in den USA erreichten die Renditen langer Staatsanleihen im Mai signifikante Meilensteine. Zehnjährige deutsche Papiere überschritten die Ein-Prozent-Marke, während das amerikanische Pendant über drei Prozent stieg. Mit dem zunehmenden Abverkauf der Aktien kam es jedoch zur „Flucht in Qualität“, die Renditen fielen vorerst wieder unter diese Marken und die Anleihekurse stiegen. Wir haben diese Bewegungen genutzt, um die Duration des Anleiheteils etwas zu verlängern. Seit Jahresbeginn sind wir in den beiden wichtigsten Vermögensklassen mit Gegenwind konfrontiert. Die letzten Entwicklungen lassen jedoch Hoffnung aufkommen, dass Anleihen nach den volatilen ersten Monaten wieder vermehrt zur Depotstabilisierung beitragen werden. Sie wollen das Thema vertiefen oder haben Fragen? Die Expert*innen der Bank Gutmann sind gerne auch zu einem persönlichen Austausch oder für ein Hintergrundgespräch dazu für Sie da.