Gutmann Kompakt September Wirtschaftliche Lage ist noch stabil, Sorgen nehmen aber zu Volkswirtschaft und Geldpolitik Wirtschaftliche Lage ist noch stabil, Sorgen nehmen aber zu Zeichen der Abkühlung gegen Jahresende, aber kein Grund für Pessimismus Die aktuelle konjunkturelle Dynamik in der Eurozone ist noch in Ordnung. Allerdings häufen sich die Signale, dass es gegen Jahresende zu einer Eintrübung des Wirtschaftswachstums kommen könnte. Dafür sind zwei Faktoren hauptverantwortlich: Zum einen, dass insbesondere Produktionsbetriebe mit Zulieferproblemen und zugleich gegen steigende Preise für ihre Produktionsmittel kämpfen müssen. Gut abzulesen etwa bei den Produzentenpreisen in Deutschland im Juli, die im Jahresvergleich um 10,4 Prozent angestiegen sind – die stärkste Erhöhung seit 1975. Das verzögert die Herstellung und erhöht den Endpreis für Konsumenten. Zum anderen führt das erneute Aufkeimen der Pandemie zu Verunsicherung. Innerhalb der Eurozone werden wieder Möglichkeiten diskutiert, wie man diese Situation am besten bewältigt. Die Konsumenten könnten darauf zurückhaltend reagieren und weniger ausgeben: Entweder, weil sie sich dem Risiko einer Infektion nicht aussetzen wollen, oder weil die Möglichkeiten des Konsums ohne Impfung eingeschränkt werden. Wir sind keineswegs pessimistisch, es sieht aber danach aus, als würde das Wachstumstempo im zweiten Halbjahr wieder im Durchschnitt liegen. Das heißt, die zwei Prozent an realem Wachstum im Quartalsvergleich, die wir in Q2 erlebten, dürften sich nicht wiederholen. Vorlaufindikatoren deuten darauf hin, dass wir eher in einem Bereich von 0,5 bis 1 Prozent liegen werden. Etwas anders sieht die Situation bei der Teuerung aus: Hier spüren wir noch den Basiseffekt der überaus geringen Preise im zweiten Halbjahr 2020. Sie tragen dazu bei, dass die Preise im Jahresvergleich stärker steigen werden. Wir gehen hier von einer Bandbreite von 2,5 bis 3 Prozent aus. Die lenkenden Eingriffe der Regierung Chinas nehmen spürbar zu In der Wirtschaft der Volksrepublik ist der Erholungsprozess weit vorangeschritten. Das liegt nicht nur am zeitlichen Vorsprung oder an der stark gestiegenen globalen Nachfrage nach chinesischen Technologieprodukten, sondern auch an der expansiven Geld- und Fiskalpolitik. Die Zinssenkungen haben die Finanzierungskosten vergünstigt und die daraus resultierende stärkere Kreditnachfrage hat zu höheren Investitionen geführt, viele davon am Immobilienmarkt. Das wirkte sich positiv auf eine rasche Normalisierung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes aus. Aber offenbar hat dieser Sektor ein Ausmaß erreicht, das der Regierung zu weit geht, weshalb Restriktionen bei der Kreditvergabe eingeführt wurden. Aktuelle Zahlen belegen nun, dass die Kreditnachfrage sinkt. Diese neuen Hürden bei der Finanzierung dürften das Aus für einige Bauprojekte bedeuten und somit zu einer Belastung für die chinesische Wirtschaft werden. Hinzu kommt, dass nach wie vor vereinzelte Corona-Cluster ausbrechen, auf welche die Regierung üblicherweise entschieden reagiert. Auch in China ist die Quote der vollständig Geimpften mit 55 Prozent nicht so hoch, wie sie sein sollte. Die entschlossene Vorgehensweise der Regierung und vor allem der Meinungsumschwung, der sich in dieser Frage innerhalb der Regierung ergeben hat, sollten die Menschen motivieren, das Impfangebot künftig stärker anzunehmen. Es gibt also belastende Faktoren, die das Wachstumstempo verringern dürften. Nachdem es aber zweifellos nicht im Interesse Pekings ist, die bereits erworbene Erholung abzuwürgen, wird wohl die Notenbank mit einer neuerlichen Zinssenkung oder einer ähnlich expansiven Maßnahme gegensteuern. Die Märkte warten weiterhin auf ein klares Signal der US-Notenbank In den Vereinigten Staaten zeichnet sich weiterhin eine gute wirtschaftliche Erholung ab. Die Auftragslage der Unternehmen ist gut, die Beschäftigung steigt und die Konsumenten zeigen sich zumindest in zufriedenstellendem Maße konsumfreudig. Zwar mischen sich da und dort negative Nachrichten über steigenden Zahlen auf den Intensivstationen. Bislang wird jedoch nur punktuell mit geringen Einschränkungen dagegen vorgegangen. Stattdessen versucht man auch in den USA, die Impfquote, die auch dort mit nur knapp über 50 Prozent zu gering ist, zu erhöhen. Somit scheinen der Erholung der US-Wirtschaft nur geringe Bedrohungen gegenüberzustehen. Daher warten immer mehr Marktteilnehmer auf Aussagen von der US-Notenbank zur künftigen Geldpolitik. Anlässlich des jährlichen Treffens unter Zentralbankern in Jackson Hole Ende August hoffte man erneut, Antworten zu finden. Fed-Präsident Jerome Powell ließ sich jedoch wenig Konkretes entlocken und skizzierte nur einen groben Pfad: Sollte sich die Erholung weiter fortsetzen, der Arbeitsmarkt weiter verbessern und die ausbreitende Delta-Variante weniger Schaden anrichten, könnte eine Reduktion der Anleihekäufe (das sog. „Tapering“) schon in diesem Jahr beginnen. Inflationssorgen habe man in der Notenbank trotz einer aktuellen Teuerungsrate nicht, obwohl der von der Notenbank bevorzugte Index „Personal Consumption Expenditures“ (PCE) eine Teuerung von 4,2 Prozent im Jahresvergleich anzeigt. Nach wie vor wird die aktuelle Situation als vorübergehend eingeschätzt. Überdies war man bemüht, den Beginn des Taperings nicht mit möglichen Zinsanhebungen gleichzustellen. Man bleibt also noch vage und wartet ab. Der kurzfristige Ausblick für die Wirtschaft ist aus unserer Sicht gut. Damit wäre eine erste Kürzung der monatlichen Anleihekäufe, die aktuell nach wie vor 120 Milliarden US-Dollar betragen, ein wahrscheinliches Szenario. Gewichtung der Anlageklassen Die Welt blickt nach China Das freundliche Aktienumfeld setzte sich im August fort und die Gutmann Aktienstrategie kletterte auf neue Allzeithöchststände. Die Aktienmärkte, allen voran jene der USA, bewegen sich in einem ruhigen Fahrwasser. Seit Jahresbeginn war kein Rückschlag in der Gutmann Aktienstrategie höher als fünf Prozent. Doch nicht überall auf der Welt ist es so ruhig. Ein Brennpunkt befindet sich aktuell in China. Regulatorische Maßnahmen und ein verstärkter Fokus der Regierung auf Umverteilung von hohen Einkommen belasten die Aktienkurse der chinesischen Unternehmen. In der Aktienquote der Vermögensverwaltung sind zehn Prozent in asiatischen Aktien investiert. Der größte Anteil mit gut drei Prozentpunkten fällt auf China. In den letzten Wochen führten wir ausführliche Gespräche mit ausgewählten Portfolio Managern vor Ort. Im Ergebnis sehen wir attraktive Renditechancen in der Region über die nächsten fünf Jahre und halten an der Allokation fest. Innerhalb der Gesamtaktienstrategie wurden die Dividendentitel etwas reduziert und die Gutmann Aktienstrategie aufgestockt. Disclaimer: Dies ist eine Werbemitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten bzw. Investmentfonds ist Marktrisiken unterworfen. Performanceergebnisse der Vergangenheit (insbesondere unter zwölf Monaten) lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investments zu. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Berechnungs- oder Rechenfehler und Irrtum vorbehalten. Diese Broschüre wurde von der Bank Gutmann AG, Schwarzenbergplatz 16, 1010 Wien erstellt. 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