21.10.2020    1 Bild 1 Dokument

Österreich hat über 3.000 „sichere Plätze“ für Menschen aus Moria

Erhebung der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ zeigt, dass es in Österreich mindestens 3.188 sichere Plätze gibt, um Menschen aus den griechischen Lagern zu retten.
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Mindestens 3.188 sichere Plätze gibt es in Österreich, um Menschen aus den griechischen Lagern zu retten.

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Unzählige Organisationen, Initiativen, Religionsgemeinschaften, Gemeinden, Städte und Privatpersonen aus dem ganzen Land haben auf einen Aufruf der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ reagiert und daran mitgewirkt, eine erste „Landkarte der sicheren Plätze“ in Österreich zu zeichnen. Diese Erhebung zeigt, dass es möglich wäre, in kürzester Zeit mindestens 3.188 sichere Plätze zu schaffen, um Menschen aus den griechischen Lagern zu retten.

In allen Bundesländern könnten Plätze bereitgestellt oder geschaffen werden, darunter auch viele Plätze für Kinder, Jugendliche oder ganze Familien, die den gesetzlichen Bestimmungen (z. B. für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen) entsprechen und wo eine passende Infrastruktur (Kindergarten, Schulen etc.) vorhanden ist. Die 3.188 Plätze (Stand: 15. Oktober 2020) verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Bundesländer: Burgenland 60, Kärnten 471, Niederösterreich 20, Oberösterreich 998, Salzburg 42, Steiermark 285, Tirol 538, Vorarlberg 449, Wien 325. Nicht eingerechnet sind dabei leerstehende Unterkünfte des Bundes wie in Korneuburg oder in Steinhaus am Semmering, wo z. B. aufgrund eines Kündigungsverzicht bis 2029 rund 45.000 Euro Miete pro Monat für ein ungenutztes Gebäude anfallen.

Die „Landkarte der sicheren Plätze“ soll regelmäßig aktualisiert und erweitert werden, da davon auszugehen ist, dass im Rahmen dieser ersten Erhebung bei weitem nicht alle Plätze erfasst werden konnten. Insofern erhebt diese Zählung auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Einige der Einrichtungen, aber auch manche Kommunen, haben ihre Kapazitäten nur unter der Voraussetzung bekanntgegeben, dass eine direkte Zuordnung nicht möglich ist. Sie befürchten, andernfalls – so wie die Stadt Wien – vom Innenminister aufgefordert zu werden, geflüchtete Menschen aus der Bundesbetreuung zu übernehmen. Daher werden die Zahlen nur bundesländerweise veröffentlicht und nicht einzelnen Einrichtungen oder Personen zugeordnet. Schließlich kann es nicht sein, dass die Bundesregierung derartige Hilfsangebote dazu missbraucht, sich immer weiter ihrer Verantwortung zu entledigen.

Lage auf Lesbos spitzt sich lebensgefährlich zu

Die erfassten „sicheren Plätze“ bestehen nicht bloß aus einem Schlafplatz, sondern aus einem nachhaltigen und umfassenden Angebot. Zahlreiche Menschen sind als freiwillige und ehrenamtliche Helfer*innen bereit, Menschen aus Moria zu begleiten und zu unterstützen. Alleine bei der Initiative „Courage“ haben sich in den letzten Wochen über 500 Helfer*innen und mehr als 2.500 Unterstützer*innen gemeldet. Durch Deutschkurse, Freizeitangebote, gemeinsames Kochen, Lernen u. v. m. können und wollen sie Menschen, die aus den griechischen Lagern gerettet werden, mehr als ein Dach über dem Kopf bieten. Unter diesen Helfer*innen sind übrigens viele Menschen, die (oft schon seit 2015) Erfahrung im Umgang mit geflüchteten Menschen haben. Und es gibt darüber hinaus viele Menschen, die als Geflüchtete nach Österreich gekommen sind, hier bereits gut integriert leben, arbeiten und bereit sind, sich genauso für geflüchtete Menschen zu engagieren.

„Courage“-Initiatorin Katharina Stemberger forderte die Bundesregierung auf, „nicht länger vorsätzlich die Rettung von Menschen aus der Lagerhölle von Lesbos zu verhindern“. Die Erhebung habe gezeigt, dass Österreich weit mehr als #144Leben retten könnte, was angesichts der jüngsten Entwicklungen dringend notwendig wäre.

„Die Lage auf Lesbos spitzt sich immer weiter zu, denn der Winter auf den griechischen Inseln ist kalt, nass und windig. Die Zustände dort sind lebensbedrohlich. Das ist menschenrechtswidrig und eine Schande für ganz Europa. Und Österreich trifft nicht nur aufgrund seiner unterlassenen Hilfeleistung, sondern auch als Scharfmacher eine Mitschuld an dieser Situation“, so Stemberger.

Website: www.courage.jetzt

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Elise Ryba
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